Marcel Frère 1906-1992

Marcel Frère wurde am 20. April 1906 in Tourcoing, Nordfrankreich geboren. Schon als Kind zeichnete und malte er leidenschaftlich gern, so dass ihm die Eltern im Estrich ein Atelier einrichteten.

Mit 18 Jahren trat er in die «Ecole des Beaux Arts» in Paris ein und belegte gleichzeitig Kunstgeschichtskurse in der «Ecole du Louvre».

In diesen ersten Pariserjahren befreundete er sich mit der Schweizer Familie Hanhart, mit der ihn eine lebenslängliche Freundschaft verbinden sollte und in deren Wohnräumen seine Bilder neben denjenigen von Modigliani, Monet und weiteren berühmten Malern hingen. In diese Zeit fallen auch lange, künstlerisch sehr anregende Reisen in Italien und Spanien.

Bei der Mobilmachung 1939 wurde er als Offizier an der elsässischen Grenze eingesetzt, wo er in Gefangenschaft geriet. Während der entbehrungsreichen Jahre in einem Lager in Ost-preussen, zeichnete und malte er, soweit Material zur Verfügung stand, Portraits der Kamera- den und erteilte Kurse in Kunstgeschichte. Ernsthaft erkrankt, wurde er 1943 aus der Gefangenschaft entlassen.

Zurück in Paris, widmete er sich wieder ganz seinem künstlerischen Schaffen. Regelmässige Aufenthalte bei Freunden in der Auvergne, in Südfrankreich und in der Schweiz ermöglichten ihm ein intensives Malen von Landschaften.

Marcel Frère

Seine besondere Vorliebe aber galt den Stillleben: Steine, Wurzeln, Pflanzen, Früchte, Pilze, die er von Spaziergängen ins Atelier heimbrachte, regten ihn zu vielfältigen Kompositionen an, die ihn nach den gegenständlichen Darstellungen seiner Jugendzeit, zu einer ganz persönlichen Abstraktion führten.

Staatliche Auf-träge für die Dekoration von Schulhäusern, in Aurillac, Chalon-sur-Marne und Gardanne bei Aix-en-Provence, erlaub-ten ihm grosse Wandmalereien zu gestalten.

Seine Bilder stellte er im Salon d’Automne in Paris und in Galerien in Aurillac und in Zürich aus. Während seiner letzten Jahre lebte und arbeitet er vorwiegend in Zürich, wo er 1992 starb.

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